Frische Ideen fürs Bauen und Wohnen

Mehr moderne Wohnkonzepte wünscht sich die Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) für ihre Gemeinde. Gemeint sind damit innovativere, kleinere und nachhaltigere Wohnformen, die bedarfsgerecht und zeitgemäß sind. Und frische Ideen in der Bauleitplanung: „Wir müssen das Zusammenleben neu und anders denken“, schlägt Vorstandsmitglied Sergej Belz vor. Zusammen mit Andreas Lucht, Sabine von der Heide und Stefan Nienaber bildet der Architekt das IGeHo-Kompetenzteam Planen und Bauen. Dieses arbeitet intensiv an dem gleichnamigen Kernthema der IGeHo.

Das IGeHo-Kompetenzteam Bauen und Wohnen: (von links) Stefan Nienaber, Andreas Lucht, Sabine von der Heide und Sergej Belz.
Haben viele Ideen für zukunftsfähiges Planen, Bauen und Wohnen: (von links) Stefan Nienaber, Andreas Lucht, Sabine von der Heide und Sergej Belz. Zwischen ihnen liegt ein modernes Modul-Bauelement auf Basis eines Strohbausystems.

Auch die finanzielle Seite des Bauens müsse mehr berücksichtigt werden, meint Sabine von der Heide, die beruflich selbstständig in der Immobilienbewertung tätig ist. Angesichts stark gestiegener Baukosten könnten sich die meisten Familien ein großes Grundstück und ein entsprechendes Eigenheim gar nicht mehr leisten. Die kommunale Bebauungsplanung müsse auch aus diesem Grund kleinere Einheiten und neue Wohnformen ermöglichen.

Neue Wege und frische Ideen: Im Rahmen der Modernisierung im Bestand erachtet die IGeHo das Konzept „Jung kauft alt“ – junge Familien erwerben Altbauten – als zukunftsweisend. Um das zu realisieren, benötigt die Gemeinde Holdorf mehr kleinere Wohnungen, die dann für ältere Menschen zur Verfügung stehen müssen. „Der Bedarf dafür ist da“, ist sich IGeHo-Vorstand und selbstständiger Gebäudeenergieberater Stefan Nienaber sicher.

„Für innovative Ideen sollten wir uns Expertise von außen holen“, meint IGeHo-Vorsitzender Andreas Lucht. Auch städtebauliche Wettbewerbe seien denkbar und wünschenswert. „Die Ergebnisse eines solchen Wettbewerbs erleichtern auch Bauwilligen die eigenen Planungen“, sagt Lucht. Zudem ergäben sich daraus erfahrungsgemäß bessere Möglichkeiten für die Wärmeversorgung einer Gemeinde oder eines Quartiers.

Die IGeHo fordert eine verlässliche, vernünftige und zukunftstaugliche Bauleitplanung, die Sicherheit für Bauwillige schafft und den Gesichtspunkten des Klimawandels und der Nachhaltigkeit Rechnung trägt. „Auch ein Baulückenkataster ist längt überfällig“, sagt Lucht.

Das Zonenkonzept, das für die Gemeinde eine verträgliche Bauweise garantieren soll, gehört abgeschafft, findet die IGeHo. Sergej Belz: „Seit es das Zonenkonzept in Holdorf gibt, ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Wohnraum gestiegen. Das ist alles andere, aber nicht zukunftsweisend.“

Zum modernen Leben in einer Kommune gehört auch der Aspekt der Planung des Individualverkehrs. Die IGeHo fordert für Holdorf seit langem ein Verkehrskonzept, das den Radverkehr im innerörtlichen Bereich berücksichtigt. Dazu werden demnächst an dieser Stelle weitere Infos folgen. (EW)

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Neues