Dialog und Transparenz beim Jahresauftakt

Ein Rückblick auf das vergangene Jahr, ein Ausblick auf das gerade begonnene, dazu Musik und gute Gespräche: Der Jahresauftakt der Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) in der Bauernschänke Bocklage in Ihorst zog am Freitag, 19. Januar, fast 50 Interessierte an. Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden Andreas Lucht.

Menschen an Tischen in einem Saal sitzend hören einem stehenden Redner zu.
Mit der Resonanz beim Jahresauftakt waren die Verantwortlichen sehr zufrieden.

„Wir freuen uns über die gute Resonanz und darüber, dass einige neue Gesichter dabei sind“, sagte Lucht, „das entspricht genau unserem Grundsatz: Wir möchten von den Menschen direkt erfahren, was sie denken und brauchen, und wir möchten ihnen unsere Arbeit so transparent wie möglich machen.“

In diesem Sinne informierten die IGeHo-Ratsmitglieder ihre Gäste über aktuelle Themen der Gemeindepolitik. Als „eine falsche Entscheidung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ bezeichnete Lucht, der auch Vorsitzender der IGeHo-Ratsfraktion ist, die jüngst vom Rat beschlossene Erhöhung der Gewerbesteuer. Sie sei eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen in einer sowieso unsicheren wirtschaftlichen Situation.

„Gleichzeitig leistet sich die Gemeinde aber kostspielige Investitionen“, stellte Lucht fest. Beispielhaft nannte er die Planung eines zweiten beheizten Gebäudes neben dem Heimathaus im neuen Bürgerpark und den Ausbau der Industriestraße im nördlichen Bereich. Statt dort solide zu sanieren, soll die Fahrbahn von der Bundesstraße 214 kommend so verbreitert werden, dass 100 Stundenkilometer gefahren werden dürfen. Ein zusätzlicher und kostspieliger Kreisverkehr soll im weiteren Verlauf dafür sorgen, dass das Tempo wieder reduziert wird. „Das können und wollen wir so nicht mittragen, deshalb haben wir den Haushaltsentwurf abgelehnt“, machte der Ratsherr klar. Die IGeHo habe unabhängig davon mit vielen Beiträgen konstruktiv am Haushalt mitgearbeitet.

Das Thema einer Energiegenossenschaft, das die IGeHo bereits im Herbst 2022 erstmals im Rahmen ihres ersten Energieforums präsentiert hatte, erläuterte Fraktionsmitglied Thomas Deters. Hier sei in erster Linie das schleppende Tempo zu kritisieren, sagte Deters: „Wir könnten schon viel weiter sein.“ Immerhin soll auf Antrag der IGeHo seitens der Gemeinde jetzt ein Arbeitskreis die Gründung einer Energiegenossenschaft organisieren.

Die Situation für Radfahrende soll ein Radverkehrskonzept verbessern, das nach Antrag der IGeHo in den kommenden Monaten vorgelegt werden soll. Dazu sollen sich Fachleute die derzeitige Situation anschauen und alternative Vorschläge entwickeln. „Ziel unserer Initiative ist in erster Linie, mehr Sicherheit und Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer, vor allem auch für Schulkinder, zu erreichen“, sagte Deters.

Eine rechts im Bild stehende Frau redet zu an Tischen sitzenden Zuhörerinnen und Zuhörern.
Infos unter anderem aus dem Nachhaltigkeitsausschuss gab es von Ratsfrau Anja Schlarmann (rechts stehend).

„Die Ausschreibung einer Stelle für Klimamanagement ist auch ein Erfolg für unsere Arbeit“, sagte IGeHo-Ratsfrau Anja Schlarmann. Sie berichtete aus dem Nachhaltigkeitsausschuss, dessen Vorsitz sie inne hat. Mittlerweile werde das Thema Nachhaltigkeit in den zuständigen Gremien vielfach diskutiert. „Ein echtes Zukunftsthema wird gezielt angegangen“, sagte Schlarmann. Aktuelle Themen seien die Kompensation der durch den Bau der Industriestraße gefällten Bäume und die Wassersituation im gesamten Gemeindegebiet.

Ein besonderer Dank des Vorsitzenden galt dem Posaunenchor Fladderlohausen-Damme. Dieser sorgte für die musikalische Untermalung des Abends. (EW)

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