Ja zu qualitativem Wachstum

Es ist zurzeit das zentrale lokalpolitische Thema in Holdorf: das angedachte gemeinsame Gewerbegebiet der Gemeinde Badbergen (Samtgemeinde Artland), der Stadt Dinklage und der Gemeinde Holdorf (Arbeitstitel Ba/Di/Ho). Die Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) hat zu den Planungen eine klare Position: Wir haben im zuständigen Fachausschuss beantragt, die Planungen einzustellen und statt dessen Gespräche mit der Gemeinde Steinfeld aufzunehmen.

Dabei sollte man ausloten, ob Holdorf und Steinfeld im gemeinsamen Grenzbereich die dort schon vorhandenen Industriegebiete weiterentwickeln können. Diesen Antrag hat eine Ratsmehrheit aus CDU/FDP, SPD und Bürgermeister abgelehnt.

Allerdings wurde auch die von der Ratsmehrheit schon favorisierte Änderung des Flächennutzungsplanes, die für das interkommunale Ba/Di/Ho nötig wäre, ausgesetzt. Statt dessen soll jetzt eine runder Tisch gebildet werden. Dieser soll das Für und Wider vertiefen.

Die Ablehnung unseres Antrags durch die Ratsmehrheit zeigt: Wachstum wird in großen Teilen der hiesigen Politik immer noch ausschließlich als eine Frage der Quantität behandelt. Wohin das führt, zeigen Phänomene wie Klimawandel, Flächenfraß, Verkehrskollaps und Artensterben schonungslos auf.

Der IGeHo-Fraktionsvorsitzende Andreas Lucht betont: Als IGeHo sind wir für qualitatives Wachstum, das maßvoll und verträglich ist, das zielgerichtet und bedarfsgerecht geplant wird, das Mensch und Umwelt schützt und das wir vor nachfolgenden Generationen vertreten können. Einspruch erheben wir gegen rein quantitatives Wachstum, gegen Wachstum als Selbstzweck und gegen Schwarz-Weiß-Malerei nach dem Motto ,Wer gegen Ba/Di/Ho ist, der ist gegen jedes Wachstum.‘“  

Lucht sagt weiter, im Sinne einer nachhaltigen Planung wolle die IGeHo „weiteres Gewerbe und Industrie dort entwickeln, wo schon Gewerbe und Industrie sind, wo schon Versiegelung ist, wo schon Infrastruktur ist. Damit beugen wir weiterer Zersiedelung ebenso vor wie dem unnötigen Flächenverbrauch.“

Die IGeHo werde sich in diesem Sinne in den Runden Tisch einbringen. Dabei werde sie weiter den Austausch mit Betroffenen und Beteiligten suchen. Denn Planungen dieser Größenordnung dürfe man nicht an den Menschen vorbei diskutieren. (AL)

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