Denkanstöße für energieautarkes Holdorf

Wie die Energieversorgung sichergestellt und finanziert werden kann, treibt zurzeit neben Privatleuten auch Verantwortliche aus Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft um. Das hat die Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) zum Anlass genommen, am 5. Oktober das erste Energieforum Holdorf zu veranstalten.

Blick in den voll besetzten Saal, im Hintergrund eine Präsentationsleinwand
Rund 50 Teilnehmende waren der Einladung der IGeHo gefolgt.

Rund 50 Interessierte folgen der Einladung in die Bauernschänke Bocklage. Ihre Zahl wäre vermutlich noch höher ausgefallen, wenn nicht parallel kurzfristig ein Treffen des Holdorfer Industriestammtischs angesetzt worden wäre.

Der IGeHo-Vorsitzende Andreas Lucht zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden und fand sie auch wichtig. Denn: „Wir bei der IGeHo sind überzeugt. Je größer die Herausforderung, desto eher lässt sie sich gemeinsam lösen“, sagte er, „die Energiefrage ist sicher eine der größten und für die Zukunft entscheidensten aktuellen Herausforderungen. Deshalb möchten wir mit dieser Veranstaltung anbieten, dazu anregen und eigene inhaltliche Impulse geben, diese Herausforderung in Holdorf gemeinsam anzugehen, Ideen und Ressourcen zu bündeln.“

Konkrete Chancen und Bedingungen einer Energieerzeugung und -nutzung im Netzwerk zeigte als Referent Energiemanager Pavel Kusch auf. Der gebürtige und langjährige Holdorfer ist international erfolgreich unterwegs für die Firma 3Energie Consulting. Er stellte die Herausforderungen, Lösungsansätze und Fördermöglichkeiten vor. Dabei ging es um dezentrale Energiesysteme und Direktlieferverträge ebenso wie um hybride Energiekonzepte.

Rechts steht ein Referent, links sitzen Zuhörende an Tischen.
Andreas Lucht (hinten) und Thomas Deters (ganz links) begrüßten die Gäste, Pavel Kusch (Zweiter von rechts) referierte.

Im Sinne des Netzwerkgedankens seien Verteilung und Nutzung zu hinterfragen, betonte er. Der Fachmann plädierte außerdem für Aufgeschlossenheit: Verschiedene Systeme müssten einander nicht ausschließen. „Wenn man nicht auf einzelne Maßnahmen schaut, sondern ganzheitliche Lösungen vor Ort anstrebt, gibt es oft attraktivere Fördermöglichkeiten“, warb Kusch für Kooperation. Das sei im Strombereich leichter als im Gasbereich, aber auch dort grundsätzlich möglich.

Um die von Kusch als denkbar bezeichnete Energieautarkie Holdorfs weiter prüfen und diskutieren zu können, veranstaltete die IGeHo während des Energieforums eine Umfrage unter den Teilnehmenden. Deren Themen waren unter anderem ihre Energiebedarfe, ihre wesentlichen Verbrauche und ihre Energielieferverträge. Die Ergebnisse wird die IGeHo in die politische Diskussion einbringen. „Dabei möchten wir auch die Bürgerinnen und Bürger nach Möglichkeit mitnehmen“, sagte Thomas Deters, stellvertretender Vorsitzender der IGeHo. Und Lucht betonte abschließend: „Heute ging es uns nicht um fertige Lösungen, sondern um Denkansätze, die man gemeinsam weiterentwickelt.“ (AL)

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