Frische Ideen durch Wettbewerb für Baugebiet

Ein Leuchtturmprojekt für zeitgemäßes Bauen soll das neue, 7,5 Hektar große Baugebiet Bahnhofsstraße in Holdorf / Handorf-Langenberg werden. Das strebt die Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) an. „Wir sind überzeugt, dass unsere Gemeinde für die Zukunft auf weitsichtige Planung sowie auf nachhaltiges und bedarfsgerechtes Bauen setzen muss“, sagt der Vorsitzende Andreas Lucht, „dafür können wir mit Blick auf das Baugebiet Bahnhofsstraße die Weichen jetzt richtig stellen.“

Deshalb setze sich die IGeHo dafür ein, für die Grundstücke entlang des Steinfelder Damms einen städtebaulichen Wettbewerb auszuschreiben. Ein Wettbewerb dieser Größenordnung sei für Fachbüros reizvoll, denn er biete Gestaltungsspielraum. „Im Ergebnis werden wir interessante und innovative Ideen erhalten“, ist Sergej Belz, beratendes Mitglied im Planungs- und Bauausschuss, zuversichtlich.

https://igeho.de/wp-content/uploads/2024/07/Bahnhofstrasse-.pdf

Der Architekt weiß aus beruflicher Erfahrung, dass ein solcher Wettbewerb dem Baugebiet zu einem harmonischen Gesamtbild verhelfen kann. Dabei würden die Bauwilligen in ihren Planungen kaum eingeschränkt. „Im Gegenteil: Die Wettbewerbsergebnisse erleichtern vor allem privaten Bauwilligen viele Planungsüberlegungen“, ist Belz überzeugt. Zudem ergäben sich aus solchen Wettbewerben erfahrungsgemäß bessere Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung.

Belz weist außerdem darauf hin, dass Profis wissen, welche Wohnformen langfristig benötigt werden, und dazu Ideen entwickeln. „Wir brauchen zunehmend Wohnraum, der in der Größenordnung und in der Ausgestaltung für einzelne Personen oder Paare verschiedener Altersgruppen ausgelegt ist“, ergänzt Sabine von der Heide. Sie ist beruflich selbstständig in der Immobilienbewertung tätig und wohnt selbst in Handorf-Langenberg.

Sabine von der Heide und Sergej Belz zeigen, wo das Baugebiet entstehen soll.

Aus ihrer und Belz‘ Sicht könne ein Wettbewerb außerdem für die eine Hälfte des Baugebiets einen Gewinn erbringen. Diesen könne die Gemeinde nutzen, um in der anderen Hälfte beispielsweise familienfreundliches Bauen und ähnliche Anliegen finanziell zu fördern.

„Von Anfang an war es unser Ziel, neue Ideen kennenzulernen, um in dem Baugebiet modernes Bauen für zeitgemäßen Bedarf zu ermöglichen. Dazu darf man nicht zu kleinteilig denken“, begründet Lucht den IGeHo-Vorschlag. Die Ratsmehrheit aus CDU, SPD und Bürgermeister befürworte aber drei einzelne Wettbewerbe für drei Doppelhausgrundstücke an der Bahnhofsstraße. „Wettbewerbe für solch kleine Einheiten sind unüblich und für Investoren wenig reizvoll, weil sie viel Aufwand und einen geringen Spielraum bedeuten“, sagt Lucht. Außerdem komme damit dreimal einzeln der erhebliche Aufwand, den ein solcher Wettbewerb mit sich bringe, auch auf die Ehrenamtlichen im Rat und auf die Verwaltung zu. Dabei arbeite letztere nach eigenen Angaben ohnehin an der Belastungsgrenze.

Insofern wäre aus IGeHo-Sicht ein Wettbewerb für das gesamte Gebiet am sinnvollsten gewesen. Diesen wollte die Ratsmehrheit aber nicht. Jetzt hoffen die Verantwortlichen der IGeHo, dass sich die Mehrheit wenigstens dem aktuellen Vorschlag öffnen kann. (AL)

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